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Lerngewohnheiten entwickeln mit FragAnt
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Prüfungen
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Man kann Klassenarbeiten, Klausuren, Abitur, Hochschulprüfungen bestehen, indem
man mit wenigen Kenntnissen, aber viel Kooperationsfähigkeit, elektronischen Medien und Betrugsabsicht
Lernen möglichst vermeidet oder minimalisiert. Wenn man sich aber an die Regeln
hält, sind sichere Grundkenntnisse unerlässlich.
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assoziatives Lernen
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Von den vielen Arten des Lernens ist das assoziative Lernen das ödeste und gleichzeitig das wichtigste.
Es gibt einen Abrufreiz, z. B. "box", und eine
zugehörige (=assoziierte) Bedeutung: [Kiste, Schachtel, Behälter].
Entweder kennt man die Bedeutung eines Begriffes oder man kennt sie nicht. In der Prüfung, bei der nicht
abgeschrieben, nicht betrogen wird,
fliegt die Nichtkenntnis von Grundbegriffen ziemlich schnell auf.
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Selbstlernen
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Gerade das assoziative Lernen kann man
am besten selbst. Lehrkräfte stören bei dieser Art des Lernens. Wer versucht aufmerksam zuzuhören,
kann in dieser Zeit nicht assoziativ lernen, weil er fremdgesteuert wird. Informationsaufnahme um zu
verstehen ist völlig verschieden von Informationsaufnahme um zu behalten.
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Lehren
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Lernen im Unterricht im Sinne von Behalten ist nur zu einem geringen Teil möglich.
Lehre und Unterricht dienen dazu, neue Konzepte kennenzulernen, erklärt zu bekommen.
Unterricht dient der Information, nicht dem Lernen. Eine Lehrkraft stellt alle (neuen) Unterrichtsinhalte
vor und verbindet sie mit alten Lehrinhalten, worin sie sich unterscheiden, was sie gemeinsam haben.
Es ist den meisten Menschen nicht möglich, das im Unterricht gehörte und Erlebte ohne nachfolgende
Anstrengung zu behalten.
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Lernen
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Schüler sollen im Unterricht und nach dem Unterricht versuchen, die Inhalte zu verstehen, mit
eigenem bisherigen Wissen zu verknüpfen, wirkliche und scheinbare Widersprüche zu bekanntem
Wissen herauszuarbeiten, Fragen zu formulieren. Im und nach dem Unterricht sollen sie versuchen,
die neuen Konzepte zu
reproduzieren, möglichst ohne jedes Hilfsmittel. Dieses Verstehen von Konzepten, die andere
erfunden haben, macht geschätzt 80 Prozent des Unterrichts aus. Um diesen Löwenanteil geht es hier.
Bei der Darlegung beispielsweise der "Gravitation" ist es
nicht angebracht, Phantasie walten zu lassen, Neues zu erfinden.
Gravitation ist etwas ganz Bestimmtes und nichts
Anderes. Entweder weiß ich es oder ich weiß es nicht. Ich kann es mir nicht ausdenken. Es ist
nicht beliebig. Ich darf den Begriff Gravitation nicht umdefinieren. Der Zweck der Begriffe,
vor allem in Mathematik und in den Naturwissenschaften ist, dass alle sich das Gleiche darunter
vorstellen. Das Ziel von (Fach-)Sprache ist nicht Verwirrung und Desinformation sondern
Kommunikation. Dass man nicht darüber diskutieren muss, was etwa ein "Gen" ist. Man weiß es, oder man
weiß es nicht. Man kann nicht in jedem Fach jeden Tag bei Adam und Eva anfangen.
Manchmal ist es sinnvoll, alles nochmal von vorne aufzurollen, aber nicht jeden Tag.
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Vergessen
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Habe ich im Unterricht etwas Neues verstanden, z. B. die Integralrechnung,
dann ist sehr wahrscheinlich, dass ich das nach ein paar Tagen die Zusammenhänge nicht mehr
reproduzieren kann, wenn ich mich seit dem Unterricht nicht mehr damit beschäftigt habe.
Den Heftaufschrieb des Unterrichts nochmal durchzugehen, ist relativ langweilig; alles kommt
einem bekannt vor. Ich muss vor allem Fragen zum neuen Stoff beantworten können.
Genau da helfen die FragAnt-Dateien. Wenn ich dem Unterricht der Lehrkraft L angemessen und aufmerksam folge,
kann ich 100 % Wissen am Ende der Unterrichtsstunde haben. Nach
kurzer Zeit
zerfällt mein Wissen.
Es gehört mir nicht mehr. Es ist nicht mehr mein Wissen.
Schnell zu vergessen ist normal. Uns sollte immer bewusst sein, dass wir schnell
vergessen und wir sollten daraus Konsequenzen ziehen. Eine Konsequenz muss sein, möglichst schnell und
aufwandslos Wissenslücken durch Wissen zu ersetzen, das man schon mal
besaß oder glaubte, zu besitzen. Eine falsche Konsequenz wäre anzunehmen, dass Lernen sinnlos ist,
weil man sowieso wieder alles vergisst, früher oder später. Eine richtige Konsequenz ist es, den
Wettlauf zwischen Behalten und Vergessen mit effizienten Mitteln aufzunehmen.
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Mitschrift
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Die Mitschrift aus dem Unterricht enthält Fakten und
Zusammenhänge, aber keine (oder wenige) Fragen. Es gibt keine
Prüfung, in der nicht Fragen gestellt werden.
Wenn ich die Zeit, die ich brauche, um eine Frage zu
realisieren und auf sie zu antworten, verkürzen kann,
wenn ich mental auf viele Fragen eingestellt bin,
habe ich einen wesentlichen Punkt aller Prüfungen
gemeistert: das, was ich weiß, auch zum Ausdruck bringen zu
können. Wenn ich alle oder viele denkbare Fragen
schon vorweg beantwortet habe, schon geprüft habe,
ob meine Antwort(en) stimmen, dann habe ich einen
Großteil der Prüfung schon vorbereitet.
Das Schlimme an der Mitschrift ist, dass mein Auge die
Folgezeile beim wiederholten Durchlesen sieht,
in der Prüfung ich aber die Folgezeile aus dem Bisherigen
erzeugen muss. Die Folgezeile ist in der Prüfung nicht da, ich muss sie
im Kopf erzeugen, möglichst sicher, möglichst rasch.
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Das Auge
verhindert
Lernen
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Das lesende Auge hindert mich am Lernen. Nur wenn das Auge am Lesen
mechanisch gehindert wird, kann ich (wie in der Prüfung)
das Gelernte aus dem Langzeitgedächtnis holen.
Die FragAnt-Dateien verhindern das Lesen der Antwort,
bevor man sie aus dem Gedächtnis geholt hat.
Dann jedoch, durch eine Extra-Aktion, durch einen Mausklick,
wird die Antwort freigegeben. Das kann kein Mitschrieb.
Deshalb sind Mitschriebe so unglaublich nutzlos. Sie
sind nur ein Protokoll dessen, was im Unterricht dran war.
Beim Lernen helfen sie nicht. Sie verhindern Lernen.
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Elaboration
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Wer seinen Mitschrieb nicht umarbeitet in Fragen und Antworten,
wer seinen Mitschrieb nicht elaboriert,
wird aus seinem Mitschrieb keinen Nutzen ziehen. Viele
Schüler beklagen sich, dass ihnen der Mitschrieb nichts nützt.
Weil sie ihn anschauen anstatt aus dem Langzeitgedächtnis zu holen.
So, wie der Mitschrieb produziert wurde, kann man ihn auch nicht lernen, weil
man immer alles sieht.
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Kurzzeit-
gedächtnis
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Es ist nicht gleichgültig, wann ich etwas lerne. Die Zeitpunkte spielen
eine wichtige Rolle für den Lernerfolg.
"Ich habe den ganzen Tag auf die Arbeit gelernt, und es ist nur eine vier minus geworden!" ist
ein Standardsatz, den man von Schülern hört.
Es ist zu spät, am Tag vor der Klausur auf die Klausur zu lernen. Es ist nicht
möglich, all die neuen Konzepte, die man kennen sollte, an diesem letzten
Tag miteinander zu verknüpfen und am Folgetag ohne Hilfsmittel zu beherrschen.
Das Langzeitgedächtnis braucht mindestens sieben gleiche Inputs, um (schmerzfrei) eine
materielle Spur im Gehirn erzeugen zu können, die Bestand hat. Diese Inputs
müssen zeitlich verteilt sein, an verschiedenen Tagen, in verschiedenen Wochen,
sonst bleibt keine Spur zurück.
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"Erfolg"
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Selbstverständlich kommt es vor, dass man eine gute Note schreibt,
obwohl man erst kurz zuvor mit dem Lernen begonnen hat. Weil zufällig
genau das gefragt wurde, was man noch angeschaut hat.
Aber schon kurz nach der Klausur ist das Wissen futsch.
Es ist nicht im Langzeitgedächtnis gelandet.
Abitursprüfungen und Hochschulprüfungen kann man so nicht bestehen.
Die Wissensmengen, die da verlangt werden, überschreiten das
Kurzzeitgedächtnis und das Tagesgedächtnis bei weitem.
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Wieder-Holen
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Wiederholen verhindert Lernen, Wieder-Holen ist Lernen. Ein kurzer Abrufreiz sollte genügen,
um das Gehirn zum Sprudeln zu bringen. Der Abrufreiz "Allgemeine quadratische Gleichung"
sollte ohne Nachdenken bewirken, dass man sagt:
Die allgemeine quadratische Gleichung `ax^2 + bx + c = 0` hat die
beiden Lösungen `x_1,2 = (-b+-sqrt(b^2-4ac))/(2a)`.
Wenn `D = b^2 -4ac > 0` ist, gibt es zwei
Lösungen, wenn `D = 0` ist, gibt es eine,
und wenn `D < 0` ist, hat die quadratische
Gleichung keine Lösung.
Jemand, der
das nicht geübt hat, durch siebenmaliges
Selbstabfragen, braucht zehn Mal
länger, ist unsicher und muss noch darauf hingewiesen
werden, dass es nicht immer zwei
Lösungen sind. Wer die Formel nur in seinem
Aufschrieb anschaut, nur wiederholt, kann sie
nicht wieder-holen aus dem Langzeitgedächtnis,
weil sie da nicht steht. Und im Pflichtteil des Abiturs Mathematik
Baden-Württemberg, wo keine Formelsammlung und kein elektronisches Gerät zulässig ist,
erhält man meistens Punkte, wenn man diese Formel auswendig und richtig anwenden kann.
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FragAnt
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FragAnt ist gehirngerecht, weil es sofort
bestätigen kann, ob man richtig oder falsch (oder etwas falsch) liegt.
Vorhandene schwache Spuren werden verstärkt, wenn sich "richtig" sind,
werden gelöscht, wenn sie "falsch" sind.
FragAnt ist individuell, weil man die Fragen, die man noch nicht
(ganz) richtig beantworten kann, markieren kann. Am Folgetag oder
in der Folgewoche kennt der Browser die Markierungen noch. Man
kann die Markierungen aber auch löschen.
FragAnt ist individuell, weil ich die Frage selbst auswählen kann
und die Anzahl der Fragen, weil ich jederzeit das Thema wechseln kann,
indem ich eine andere Datei wähle. Ich werde nicht gegängelt.
Ich kann in Eigenzeit lernen.
FragAnt ist energiesparend, weil ich keine Antwort eintippen muss.
Ich kann die Antworten auf Papier schreiben, muss aber nicht.
Ich kann die vorgegebene Antwort lesen oder mit einem Doppelklick gleich zur
nächsten Frage übergehen.
FragAnt lässt mich die Fragen in der vorgegebenen Reihenfolge abarbeiten
oder in einer zufälligen Reihenfolge, je nach meiner Wahl. Ich sehe immer,
welche Fragen ich seit Dateiöffnung bearbeitet habe und welche nicht.
Ich kann jede Frage anklicken, sooft ich will. Ich habe die Kontrolle
über den Ablauf, nicht das Programm über mich.
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Häppchen
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Schaue ich meinen Mitschrieb aus dem Unterricht oder der Vorlesung an,
erschaudere ich über die Wissensmenge, die ich noch nicht verinnerlicht habe.
FragAnt teilt das Gesamtwissen in viele kleine Wissenshäppchen ein, die bewältigbar
sind. Ich befasse mich leichter mit Häppchen als mit einem viel zu großen Wissensbrocken,
den der Inhalt einer Unterrichtsstunde oder Doppelstunde darstellt.
Habe ich ein Häppchen bewältigt, indem ich die Antwort an einem Folgetag in einer Folgewoche aus dem
Langzeitgedächtnis geholt habe und diese Antwort auch noch ziemlich gut mit der Antwort von
FragAnt übereinstimmt, dann ist das ein Erfolgserlebnis, das mich trägt und Lust auf mehr
Erfolgserlebnisse dieser Art erzeugt.
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Listen
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Die nächstgrößere Wissensmenge nach Häppchen ist die Liste. Unser Gehirn kann auf einen Abrufreiz
"issue"
einen gelernten assoziativen Inhalt "Angelegenheit" ausgeben. Vielleicht auch noch eine
Liste von mit "issue" übersetzbaren Begriffen wie
[Angelegenheit, Streitpunkt, Thema, Aspekt, Ausgabe, Problem, Sachverhalt,
Frage, Ergebnis, Fall, Belang]
herausrücken.
Aber ganz verschiedene Begriffe kann das Gehirn auf einen Abrufreiz nur liefern,
wenn das geübt wurde. Der Abrufreiz "Gleichungsarten" liefert bei ganz wenigen Schülern die
Liste
[lineare Gleichung, Bruchgleichung, Ungleichung, quadratische Gleichung,
Wurzelgleichung, Potenzgleichung, Exponenzialgleichung,
trigonometrische Gleichung, Differenzialgleichung, lineares Gleichungssystem],
selbst wenn diese Begriffe alle (irgend wann)
im Unterricht behandelt wurden. Das Gehirn kann eine Sache zu einer Zeit denken, aber
nicht viele verschiedene relativ
gleichzeitig. FragAnt kann Listen-Antworten trainieren, also Querverbindungen, die im
notwendigerweise linearen Unterricht
zu kurz kommen.
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Pflichten
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Die Pflicht der Lehrkraft (L im ersten Diagramm) ist es, den Schüler im
Unterricht auf 100 % des neuen Wissens
zu bringen, indem sie dieses Wissen lebendig und verständlich darbietet und alle Anfangsfragen von
Schülerinnen und Schülern beantwortet. Lehreraktivität sollte tendenziell und häufig in den Hintergrund
treten gegenüber Schüleraktivität,
Tandemarbeit, Tafelarbeit durch Schüler, Einzelarbeit, Schülervortrag, alles bei hoher Fehlertoleranz
und sogar Fehlererwartung. Alle denkbaren Fehler sollen vor der Klausur gemacht werden, nicht während der
Leistungsüberprüfung.
Diese Erstkonfrontation mit neuem Stoff muss die Lehrkraft
initiieren, im Zusammenwirken mit dem aufmerksamen, aufnahmebereiten und diskussionsbereiten Schüler.
Es ist eine Überforderung, diese Erstkonfrontation vom Schüler allein zu verlangen; Schüler müssen
keine Autodidakten sein.
Lehrkräfte wären dann auch überflüssig. Unterricht zu versäumen heißt, toten Lehrbuchstoff
selbst zum Leben erwecken zu müssen, heißt, Episoden und Filmsequenzen
von Standardprozeduren (z.B. Lösen einer komplizierten Gleichung) versäumt zu haben.
Die Pflicht des Schülers (mehrfaches S im zweiten Diagramm) ist es, dieses Wissen
nicht auf nahe Null verschwinden zu lassen, sondern
so von Zeit zu Zeit (aus eigenem Antrieb, ohne Aufforderung durch eine Lehrkraft oder ein Elternteil) zu wieder-holen,
dass es stabil ins Langzeitgedächtnis eingebaut werden kann. Dafür muss der Schüler etwas
tun. Der Einbau ins Langzeitgedächtnis, das Vernetzen mit Bekanntem,
passiert nicht von selbst. Es ist eine Konstruktion. Von selbst passiert Vergessen,
permanent. Kompetenz entsteht nur durch Eigenaktivität nach der Lehreraktivität.
Und jedes Wissensnetz ist indiviudell. Das Wissensnetz des Schülers kann nicht von der Lehrkraft, sondern nur
vom Schüler selbst vergrößert und
stabilisiert werden.
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Selbstdiagnose
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Wenn Schüler im Unterricht keine Fragen stellen zu vergangenen Unterrichtsstunden, haben sie
sich nicht mit dem neuen Stoff beschäftigt. Aufgabe der Lehrkraft ist es, diese Fragen nach
dem Erstkontakt mit neuem Stoff zu beantworten, Einordnungshilfen zu bieten, Scheinwidersprüche zu
beseitigen, die sonst Lernhindernis sind. Aufgabe der Lehrkraft nach dem Erstkontakt des Schülers mit neuem
Wissen ist Schülerbegleitung bei der Eigenaktivität.
Aber es ist Verschwendung von Lehrkraft, wenn zum Wieder-Holen eine Lehrkraft gebraucht wird. Das kann
der Schüler selbst leisten. Der Schüler braucht kleine Wissenshäppchen, die er selbst verdauen kann, die
er selbst und mit minimalem Aufwand auf Richtigkeit überprüfen kann. Das bietet kein Lehrbuch. Das bietet FragAnt.
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Lernge-
wohnheiten
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Wer keine Lerngewohnheiten entwickelt, kann nicht lernen. Wer immer ermahnt werden muss, endlich mit dem
Lernen zu beginnen, hat keine Lerngewohnheiten. Gewohnheiten folgt man
ohne nachzudenken und ohne
zu entscheiden. Wer erst motiviert werden muss, wer sich nicht selbst motivieren kann, wer sich
nicht selbst bewegen kann,
ist nicht lernfähig. MOV ist die kürzeste Schreibweise für Selbstmotivation: eine Anweisung an sich selbst,
sich zu bewegen, zu handeln, zu lernen. Move your body, move your mind!
Wer zu viel Lernstoff vor sich sieht, in Form eines dicken Lehrbuchs, in Form eines langen Mitschriebs,
ist geneigt, das Lernen möglichst auf später zu verschieben, bis kurz vor der Klausur, weil es unbewältigbar erscheint.
Das Lehrbuch "Mathematik für Gymnasien. Kursstufe", das vor mir liegt, hat 459 Seiten. Wenn ich
das durchblättere, denke ich, das kann ich unmöglich bis zum Abitur lernen. Ich brauche Stunden für
eine einzige Seite und komme ohne fremde Hilfe nicht weiter. Dicke Lehrbücher erzeugen Frust.
Kleine Wissenshäppchen sind geeignet, Lerngewohnheiten zu entwickeln. FragAnt bietet sie.
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Kompetenz
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Kompetenz ist viel mehr, als nur Wissenshäppchen auf Nachfrage wiedergeben zu können.
Aber Kompetenz ist nicht im Wissensvakuum zu erwerben.
Begriffe verknüpfen kann ich nur,
wenn ich Begriffe kenne. Querverbindungen herstellen kann ich nur, wenn ich Wissensquanten kenne.
Ein Spinnennetz ohne Anknüpfungspunkte ist kein Netz.
Ein Wissensnetz ohne klare Begriffe ist Wissensvakuum.
Verstehen kann ich nur, wenn nicht zu viele Begriffe neu für mich sind.
Mathematik ist zunächst einmal nur eine Fremdsprache wie jede andere Fremdsprache.
Wenn ich die Vokabeln der Mathematik nicht kenne, brauche ich mich nicht zu
wundern, wenn ich nicht verstehe.
Die Zusammenhänge zwischen Begriff und Bedeutung sind in Mathematik allerdings oft
nicht so einfach wie in "box" -> "Schachtel".
Schon eher sind die Elemente der Kursstufenmathematik von dieser Form:
Der Abrufreiz `f(x) = 1/x` sollte im Kopf
ohne Anstrengung und ohne Zeitverlust das obige Diagramm
erzeugen. Ich sehe die Funktionsgleichung und
im selben Moment entsteht das Bild, automatisch, unwillkürlich. Das ist noch keine Kompetenz, sondern
nur ein Element. Aber viele solche und andere Elemente sind die Grundlage für Kompetenzerwerb durch den
Schüler. FragAnt bietet nicht Kompetenz, sondern nur eine unerlässliche
Voraussetzung für Kompetenzentwicklung in
kognitiven Bereichen.
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