Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit ist die kostbarste Ressource, die wir im Bildungssystem haben.

Es gibt viele innere Zustände, in denen wir nicht aufmerksam sein können. Zu wenig Erregung oder zu viel Erregung verhindern Aufmerksamkeit.

agraph width=600; height=290; xmin=-0.4; xmax=10.9; ymin=-1.8; d=4.5; f=1.3; text([0,3.3],"kognitive",right); text([0,3],"Aufmerksamkeit",right); text([10.0,0.45],"Erregungs-",below); text([10.3,-0.0],"zustand",below); strokewidth=2; pfeil([xmin,0],[xmax, 0]); pfeil([0,ymin],[0,ymax]); strokewidth=15; stroke="orange"; plot(3 - 1/4 (x-4.5)^2, 1, d-f ); stroke="lightgreen"; plot(3 - 1/4 (x-4.5)^2, d-f, d+f ); stroke="orange"; plot(3 - 1/4 (x-4.5)^2, d+f, 8 ); line([0,0],[1.1,0]); line([7.9,0],[9,0]); text([0.0,-1.5], "im Koma", right); text([0.4,-1.0], "bewusstlos", right); text([1.0,-0.5], "apathisch", right); text([1.6,0.5], "schläfrig", right); text([2.1,1.0], "angeregt", right); text([3.12,2.0], "voll aufnahmefähig", right); text([2.5,1.5], "emotional beteiligt", right); text([5.5,1.5], "emotional aufgewühlt", right); text([5.9,1], "stark erregt", right); text([6.3,0.5], "außer sich", right); text([6.9,-0.5], "angstvoll", right); text([7.3,-1.0], "panisch", right); text([7.6,-1.5], "Herzinfarkt", right); stroke="green"; strokewidth=1; //line([d-f,1.8],[d-f,3.5]); //line([d+f,1.8],[d+f,3.5]); endagraph
(Diagramm frei nach Yerkes/Dodson, 1908)

Nur wenige Schüler sind zu Beginn des Unterrichts von sich aus im grünen Bereich der umgekehrten U-Kurve.

Ausreichend Schlafen ist eine wichtige Vorbereitung für den Unterricht. Gemeint ist natürlich: rechtzeitig zum Schlafen zu Bett gehen.

Ungelöste Konflikte zu Hause, zwischen Schülern oder zwischen Lehrkraft und Schülern wühlen emotional so stark auf, dass die kognitive Aufmerksamkeit verringert ist.

Mit Lehrer, aber ohne Aufmerksamkeit, ist alles für die Katz.

Manche Klassen brauchen an manchen Tagen 10 Minuten zu Beginn des Unterrichts, bis mindestens 50 % der Schüler in den grünen Bereich kommen. Manche Schüler kommen in manchen Entwicklungsphasen innerhalb eines Monats nie in den grünen Bereich.

Ohne Lehrkraft, aber mit Aufmerksamkeit kann man sich bilden, denn die Schultasche ist voller Lernmaterialien, die ein aufmerksamer Schüler nutzen kann.

Wer die Aufmerksamkeit der Mitschüler vom Lernstoff wegzieht zu sich hin, weil er den Klassenkaspar spielen muss, verhindert nicht nur, dass er selbst lernen kann, sondern verhindert auch, dass die Mitschüler lernen können.

Jeder Schüler, der zu spät in den Unterricht kommt, vernichtet kognitive Aufmerksamkeit seiner Mitschüler.

Jeder Schüler, der sich während des Unterrichts Gegenstände von einem Mitschüler ausleiht, vernichtet Aufmerksamkeit seiner Mitschüler.

Jeder Schüler, der zu häufig am Computer spielt, verbraucht Aufmerksamkeit, die ihm in der Schule für das Lernen nicht zur Verfügung steht. Wir reden hier von Schülern, die mehrere Stunden am Tag (oder in der Nacht) Computerspiele betreiben. Ihre Anzahl ist nicht vernachlässigbar und im Wachsen begriffen.

Computerspiele sind eine Faszination und Bereicherung für Jugendliche. Zu viele Computerspiele rauben aber Aufmerksamkeit und verhindern dadurch Lernen in der Schule; das muss man wissen. Die Aufmerksamkeit einer Person ist nicht vermehrbar oder vergrößerbar, indem man aufmerksam ist. Aufmerksamkeit wird verbraucht und ist dann nicht mehr da.

Jeder Schüler, der nachts zu lange fern sieht, verbraucht Aufmerksamkeit, die ihm am Folgetag für das Lernen nicht zur Verfügung steht, weil er erst noch die Filme emotional verarbeiten muss.

Wer müde ist, kann nicht aufmerksam sein; wer emotional stark erregt ist, kann nicht aufmerksam sein.

Schüler können viel dafür tun, dass sie selbst aufmerksam sind und anderen nicht die Aufmerksamkeit rauben.

Man kann nicht 6, 8, 10 Stunden am Tag aufmerksam sein, insbesondere, wenn man gesundheitlich angeschlagen ist, den Unterricht aber doch nicht verpassen will. Dann ist es wichtig, dass man sich unauffällig verhält, um nicht die Aufmerksamkeit anderer zu stören.