Zusammenfassungen
-
Unterrichtszeit ist knapp, deshalb
diese Verschriftlichung.
-
Viele Schüler kommen mit falschen
Einstellungen in die Schule, manchmal
nur aus Mangel an Information, ohne
jede Absicht.
-
In einer Klasse mit 25, 30 Schülern kann man sich nicht
so verhalten wie man das vielleicht von zu Hause in der
Einkind- oder Zweikindfamilie gewohnt ist. Etwas Anpassung
an die Großgruppe ist notwendig.
-
Basis und Ziel unserer Gesellschaft ist die Freiheit des
Individuums - und im Unterricht zwingt man 30 junge
Menschen mit einer einzigen
Lehrkraft in einen viel zu kleinen Raum, als wären wir
in Kriegszeiten. Daran können wir hier und heute nichts ändern,
langfristig schon.
-
Das Sozialverhalten mancher Schüler am Gymnasium
ist so unterentwickelt,
dass erfolgreicher Unterricht nicht möglich ist, während
ihre Intelligenz weit höher ist als notwendig, um alles zu
begreifen, was stoffmäßig im Unterricht gemacht werden soll.
-
Manche Schüler haben eine so geringe Selbststeuerungsfähigkeit,
dass sie (einfache)
Anweisungen, die sie hören und die sie betreffen,
nicht ausführen können, selbst wenn sie es wollen.
-
Viele Schüler - selbst ältere - schaffen es nicht, sich
selbst Anweisungen zu geben und diese auszuführen.
-
Der Schüler hat alle für den Unterricht
notwendigen Materialien dabei.
-
Die Lehrkraft kann nicht anstelle des Schülers lernen,
der Schüler muss es selbst tun.
-
Es ist zumutbar, dass der Schüler das assoziative Lernen
beherrscht, wenn
er in den Unterricht kommt. Anstatt assoziatives Lernen
kann man auch Auswendiglernen sagen.
-
Auf einen Abrufreiz hin soll der Schüler über das
Thema, das mit dem Abrufreiz angesprochen wird, reden können wie ein Buch.
-
Auf den Abrufreiz "Winkel" hin soll der Schüler beispielsweise
ohne langes Nachdenken passende Begriffe produzieren
können, die er gelernt hat. Also etwa
spitzer Winkel, stumpfer, überstumpfer Winkel,
Nullwinkel, Vollwinkel, mit den jeweils eingrenzenden Winkelweiten in mathematischer Notation (z.B. `0° < delta < 90°`), Winkel/Winkelgröße, Schenkel, Halbgerade, Scheitel, Gradmaß, 360°,
rechter Winkel, Nebenwinkel, Gegenwinkel, für alles
natürlich schnelle Skizzen an der Tafel,
Stufenwinkelpaar, Wechselwinkelpaar, Winkelsumme im Dreieck,
Winkelhalbierende, Winkelhalbierende `!=` Seitenhalbierende (i.A.),
Inkreismittelpunkt, Konstruktion des Inkreisradius,
zeichnerisches Halbieren eines Winkels,
das Winkelzeichen `angleABC` ,`anglealpha`,
mindestens fünf griechische Kleinbuchstaben in korrekter Notation und Aussprache,
das Zeichen für "rechter Winkel" in Figuren, das Zeichen für "g orthogonal h",
Satz des Thales, Satz des Pythagoras, Basiswinkelsatz, Sinus, Kosinus und
Tangens, An, Geg, Hyp, `sin^-1`, `cos^-1`, `tan^-1`, Winkelberechnung
mit GTR, Winkelfunktionen am Einheitskreis, Winkelfunktionen
sin(x), cos(x) als Diagramm im Koordinatensystem, Bogenmaß im Unterschied zum
Gradmaß, Kreisumfang, um Entsprechungen wichtiger Winkel im Gradmaß und Bogenmaß
begründen zu können,
Anwendungen wie "nördliche Breite", "östliche Länge" im
geographischen Koordinatensystem der Erde,
Steigungswinkel einer Geraden oder einer Straße,
Sinn und Zweck aller dieser Begriffe.
-
Selbstverständlich
sollten alle Antworten des Schülers auf einen kleinen Abrufreiz (z.B. "Winkel")
aus deutschen Sätzen mit den richtigen Fachwörtern
an der richtigen Stelle bestehen. Das geht nur mit Üben, z.B. allein
im stillen Kämmerlein oder in einer Hohlstunde zu zweit
an der Tafel eines leeren Klassenzimmers.
An einer offenen Ganztagesschule gibt es genügend
Räumlichkeiten, um schnellen, sicheren und umfassenden Abruf zu üben.
Die teure Unterrichtszeit reicht dafür nicht aus. Im Unterricht
wird das exemplarisch gemacht, aber nicht mit jedem
Schüler und nicht mit jedem Stoff.
-
Jeder Schüler hat an jedem Schultag genügend Material dabei,
um sich eine Doppelstunde lang mit der Selbstabfrage von
bekanntem Stoff ohne jede Lehrkraft alleine
beschäftigen zu können, für den Fall, dass Unterricht
ausfällt und keine Vertretungskraft verfügbar ist.
Es gibt immer etwas zu lernen.
-
Wenn ein Schüler z.B. das Wort Bogenmaß im Unterricht noch
nicht gehört hat, weil er zu jung ist, soll er das
natürlich nicht können. Vor dem Einstieg in die Kursstufe
sollte man die obigen Begriffe zu "Winkel" jedoch drauf haben.
-
Um auf einen Abrufreiz hin das gesamte Begriffsfeld
(wie oben bei "Winkel") ohne jede Hilfe von Mitschülern oder Lehrkraft
produzieren zu können, muss der Schüler den Abruf üben und
das ist Hausaufgabe bei allen Begriffen, die jemals im
Unterrichtsfach behandelt wurden.
-
Kein Schüler kann sagen, er habe heute keine
Hausaufgabe auf. Sie ist auf, solange irgendwelche
Kompetenzdefizite gegenüber den Vorgaben und
dem bereits behandelten Stoff bestehen. Die Hausaufgabe dieser Art ist vom
Fachlehrer zeitlich zu begrenzen auf eine
halbe Stunde oder 15 Minuten oder eine andere erträgliche
tägliche Zeitdauer. Es gibt schließlich mehrere Schulfächer mit Hausaufgabenanspruch.
-
Jeder braucht Pausen. Deshalb ist es wichtig, die
Schülerpausen einzuhalten und nicht Hausaufgaben zu
stellen, wenn es längst zur Pause geklingelt hat.
Aber wenn Unterrichtszeit
ist, sollte der Schüler selbständig sein Pausenverhalten
in Arbeitsverhalten ändern.
-
Das Diagramm zeigt nach rechts die Zeit und nach oben
das verfügbare Wissen des Schülers,
der sich rege am Unterricht beteiligt,
über einen
begrenzten Stoff.
Während des Unterrichts steigt sein Wissen,
das er sich mit dem Lehrer L aneignet,
auf 100 % an.
Da der Schüler keine Hausaufgaben macht,
zerfällt sein Wissen mit der Zeit.
-
Es wird nun erwartet, dass der Schüler S durch
Selbstabfrage sein noch vorhandenes Wissen
in kürzeren und längeren Zeitabständen
testet und selbst wieder auf 100 % bringt.
Dadurch werden die Behaltenslinien flacher
und der Aufwand für die Selbstabfragen
wird geringer.
-
Die Internet-Aufgaben zeigen solche Defizite
oder Kompetenzen an. Jeder Schüler kann sich
damit jederzeit selbst überprüfen.
-
Wer keine Lerngewohnheiten entwickelt,
wird nie gerne lernen.
-
Die Lehrkraft ist dafür verantwortlich, dass
neuer Stoff so aufgearbeitet dargeboten wird,
dass er verstanden werden kann und
erstmalig vom Schüler gelernt werden kann.
-
Der Schüler ist allein dafür verantwortlich, dass
jemals gelernter Stoff abrufbar ist, dass
Begriffe und Inhalte dieser Begriffe bekannt sind,
damit man im Unterricht
darauf aufbauen kann und nicht in jeder Stunde
bei Adam und Eva anfangen muss.